Am 21.3. wurde Hannes Wader im Rahmen der Echo-Preisverleihung 2013 in Berlin von der Deutschen Phono-Akademie mit einem Echo für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der legendäre Liedermacher kommt auf seiner Herbsttournee auch nach Würzburg und präsentiert am 10. Oktober im Saalbau Luisengarten neben Klassikern wie “Heute hier, morgen dort“ auch Lieder aus dem aktuellen Album “Nah dran“. Bis heute hat der 70-jährige Musiker über 40 Alben veröffentlicht.
Hannes Wader erhält den ECHO für sein Lebenswerk
Die Deutsche Phono-Akademie ehrt den legendären Liedermacher
für seine nachhaltigen Beiträge zur Entwicklung des deutschsprachigen
Liedes. Bei der Preisverleihung in Berlin tritt Hannes
Wader gemeinsam mit den Toten Hosen auf.
Berlin, 20. März 2013 – Hannes Wader wird in diesem Jahr mit dem Deutschen
Musikpreis ECHO für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Deutsche Phono-
Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), ehrt den
Künstler als großen Liedermacher, der die Entwicklung des deutschsprachigen
Liedes seit den 60er Jahren nachhaltig und beispielhaft geprägt hat. Hannes Wader
wird den ECHO am 21. März im Rahmen der großen Awardshow in der Messe Berlin
persönlich entgegennehmen. Gemeinsam mit der Band Die Toten Hosen wird er auf
der ECHO-Bühne seinen Klassiker „Heute hier, morgen dort“ spielen. Die
Düsseldorfer Formation hat dieses wohl bekannteste Lied von Hannes Wader im
vergangenen Jahr für die Jubiläumsedition ihres Nummer-1-Albums „Ballast der
Republik“ aufgenommen. Die von der Kimmig Entertainment GmbH produzierte
Verleihung des Deutschen Musikpreises ECHO mit Gastgeberin Helene Fischer
strahlt Das Erste am 21. März um 20:15 Uhr live aus.
„Hannes Wader ist ein Künstler mit Ecken und Kanten, der der deutschen
Gesellschaft immer wieder den Spiegel vorgehalten hat“, so BVMI-Geschäftsführer
Dr. Florian Drücke. „Seit Jahrzehnten spricht er in seinen Liedern Dinge an, die
möglicherweise ungesagt geblieben wären: Hannes Wader spricht vielen Menschen
aus dem Herzen. Seine enorme musikalische und lyrische Qualität, seine ungeheure
Bandbreite im Spannungsfeld von Politik und Poesie, Protestsong und Liebeslied
machen Hannes Wader zu einer singulären Persönlichkeit in der deutschen
Musiklandschaft – und mittlerweile auch zu einer künstlerischen Inspirationsquelle
für jüngere Musikergenerationen.“ Hannes Wader – Mehr als „Heute hier, morgen dort“
Mit seinen Liedern hat Hannes Wader die Zeitläufte auf vielfältige Weise begleitet. So
unterschiedliche Wader-Songs wie „Trotz alledem“, „Kokain“, „Der Rattenfänger“,
„Dat du min Leefste büst“ oder „Charley“ gehören zum Soundtrack ganzer
Generationen. Sein Lied „Heute hier, morgen dort“ avancierte gar zum Volkslied im
besten Sinne. Der 1942 in Bielefeld geborene Liedermacher hat im Laufe seiner
Karriere immer wieder seine persönliche Sicht vom Lauf der Welt, von politischen und
sozialen Verhältnissen, von Krieg und Frieden aber auch von Liebe und Leid zu
ebenso aufwühlenden wie einfühlsamen Liedern verdichtet – und das nicht nur in
den dezidiert biografischen Titeln. Dabei hat Hannes Wader sein Publikum begeistert
oder irritiert, er wurde gefeiert oder geächtet: Kalt gelassen hat er niemanden. Bis
heute. Das aktuelle Album – 2012 veröffentlichte Hannes Wader „Nah dran“, sein erstes
Solo-Album seit fünf Jahren. Hier zeigt er sich einmal mehr als Song-Poet, der sowohl
in Folksong und Volkslied als auch in Pop, Reggae und Ballade zu Hause ist. Auf der
Höhe seiner Kunst artikuliert er sich als Komponist und Texter, Sänger und Gitarrist,
Bearbeiter und Interpret. Neben eigenen Titeln sind u.a. Lieder von Pete Seeger, Tom
Paxton, Konstantin Wecker und Franz Josef Degenhardt zu hören. Ebenfalls im
vergangenen Jahr erschien die Compilation „Heute hier, morgen dort“, auf der so
unterschiedliche Künstler wie Philipp Poisel, Anna Depenbusch, Pohlmann oder die
Punkband Slime mit Liedern von Hannes Wader zu hören sind. Sie unterstreichen
damit eindrucksvoll die Zeitlosigkeit seiner Musik und die Relevanz seiner Texte.
Auch hier wird deutlich: Tagespolitik ist seine Sache nicht. Hannes Wader stellt
vielmehr persönliche, manchmal auch autobiografische Geschichten in einen
zeitgeschichtlichen Kontext. Das war zu Beginn seiner Karriere so, und das ist auch
heute nicht anders.
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Die Anfänge – Inspiriert von Georges Brassens und Bob Dylan, begann der gelernte
Dekorateur und Grafikstudent, der später zeitweise bei dem Magazin „Pardon“ als
Layouter arbeitete, Anfang der 60er Jahre mit dem Schreiben eigener Lieder. Sein
Auftritt beim legendären Burg Waldeck Festival 1966 machte ihn über Nacht zu
einem bekannten Namen in der jungen deutschen Liedermacherszene. Sein erstes
Album erschien 1969 unter dem Titel „Hannes Wader singt“ und verschaffte ihm den
künstlerischen Durchbruch. Auf dem Debüt sind Lieder wie „Das Bier in dieser
Kneipe“, „Frau Klotzke“ oder das von Reinhard Mey gecoverte und ins Französische
übertragene „Begegnung“ zu hören. Sie alle sind heute Klassiker.
Turbulente Zeiten – Sein 1972 veröffentlichtes drittes Album „7 Lieder“ mit Songs
wie „Kokain“ und „Heute hier, morgen dort“ war ein großer Erfolg, fiel aber in eine für
ihn schwierige Zeit. Unwissentlich hatte er seine Hamburger Wohnung der RAFTerroristin
Gudrun Ensslin überlassen und war anschließend auf Europareise
gegangen. Nach seiner Rückkehr wurde er während eines Konzerts auf der Bühne
verhaftet. Ein drohender Medienboykott konnte allerdings durch Freunde wie
Reinhard Mey, Ulrich Roski und Insterburg & Co. abgewendet werden. Hannes Wader
hat es weder sich noch seinen Fans jemals leicht gemacht. Als er 1977 in die DKP
eintrat, wandten sich zwar viele von ihm ab, dennoch gehörte er weiterhin zu den
ganz Großen unter den deutschen Liedermachern. Im gleichen Jahr erschien das
Album: „Hannes Wader singt Arbeiterlieder“ mit Stücken wie dem Partisanenlied
„Bella ciao“, dem Brecht-Eisler-Klassiker „Solidaritätslied“ und „Die Internationale“.
Das Titellied seines Albums „Es ist an der Zeit“ (1980) wurde zur Hymne der
Friedensbewegung. Darüber hinaus sang er auch immer wieder Lieder, die nicht
dezidiert politisch sind, zu hören auf Alben wie „Plattdeutsche Lieder“ (1974),
„Hannes Wader singt Shanties“ (1978) oder „Liebeslieder“ (1986).
Von Marx bis Schubert – In der Zeit der Wiedervereinigung trat Hannes Wader aus
der DKP aus, ohne seine sozialistischen Grundüberzeugungen aufzugeben. Er nahm
das stark biografisch geprägte Album „Nie mehr zurück“ (1991) auf und spielte 1996
gemeinsam mit Reinhard Mey und Klaus Hoffmann unter dem Albumtitel „Liebe,
Schnaps, Tod – Wader singt Bellman“ Lieder des schwedischen Rokoko-Komponisten
Carl Michael Bellman ein. Im Jahr darauf beschäftigte er sich intensiv mit Franz
Schubert. Begleitet von dem Gitarristen Ralf Illenberger und dem Bassisten Eberhard
Weber sang er auf dem Album „An dich hab ich gedacht – Wader singt Schubert“
Lieder wie „Der Musensohn“ oder „Die Forelle“ in ungewohnten Versionen.
Kein Ende in Sicht – Die folgenden Jahre waren von ausgiebigen Tourneen geprägt.
Immer wieder trat er auch mit seinem Freund und Kollegen Konstantin Wecker auf.
Im Wortsinne einmalig ist das gemeinsame Konzert mit Reinhard Mey und Konstantin
Wecker anlässlich seines 60. Geburtstags in der Stadthalle Bielefeld im Juni 2002,
das auf einer Doppel-CD veröffentlicht und ein Bestseller wurde. 2010 erschien die
Live-CD „Wecker & Wader – Kein Ende in Sicht“ und hielt sich ebenfalls wochenlang in
den Charts. 2011 kam der Film „Wader Wecker Vater Land“ von Regisseur Rudi Gaul
in die Kinos, eine Dokumentation über eine gemeinsame Tournee mit Konstantin
Wecker, die beim Münchener Filmfest mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde.
Sein neuestes Album wurde erst vor wenigen Wochen veröffentlicht: „Old Friends in
Concert“, ein Live-Mitschnitt von der gemeinsamen Tournee mit dem englischen
Singer/Songwriter Allan Taylor. Auch diese CD stieg direkt in die Charts ein.
Der Deutsche Musikpreis ECHO ist einer der wichtigsten Musikpreise weltweit und wird
seit 1992 verliehen. Mit der Auszeichnung ehrt die Deutsche Phono-Akademie, das
Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie, jährlich die herausragenden und
erfolgreichsten Leistungen nationaler und internationaler Musik-Künstler, darunter u.a.
die besten Solo-Künstler, die besten Bands und die besten Alben. Zu den ECHOPreisträgern
der vergangenen Jahre zählen Bono, Herbert Grönemeyer, Depeche
Mode, Madonna, Take That, Linkin Park, Bob Geldof, Robbie Williams, Adele, Helene
Fischer, Rammstein, David Guetta, Lady Gaga, Coldplay, Amy Winehouse u.v.a.