Das Kora Jazz Trio, das am Samstag bei herrlichstem Frühsommer als Quartet auf der Bühne stand, bedient sich bei afrikanischen Mandingo-Klängen und kombiniert diese mit den Freiheiten des Jazz. Der senegalesische Pianist Abdoulaye Diabaté, Perkussionist Moussa Cissoko und der Kora-Spieler Djeli Moussa Diawara aus Guinea, ein Halbbruder von Mory Kanté, führen den Jazz zu seinen afrikanischen Wurzeln zurück und lassen ihrer musikalischen Leidenschaft freien Lauf. Ihre freien Interpretationen von Charlos Santanas Klassikers Oye Como Va und Buena Vista Social Clubs Chan Chan brachten das Publikum zum toben.
Während Roman Bunka noch ein Interview mit dem bayerischen Rundfunk gab gingen wir ein Weizenbier schlürfen. Der in Würzburg aufgewachsene Oud-Virtuose ist in diesen Tagen ein gesuchter Interviewpartner bei allen möglichen Medien.
Es war ein Ohrenschmaus was Rhani Krija, Lassad Hosni, Roman Bunka und Roland Schäffer auf der Bühne aus ihren Instrumenten zauberten, es erinnerte ein wenig an die Musik der Dissidenten aus Berlin, aber es hatte rein gar nichts mehr mit der Musik zu tun die Roman Bunka vor 40 Jahren gespielt hatte als ich ihn das letzte mal im Würzburger Off Live gesehen hatte. Wie sagte er so schön nach dem Konzert: “Man muss wohl erst 60 Jahre alt werden um zu so einem großartigen Festival in seiner Heimatstadt eingeladen zu werden” und genau diese Art von Musik ist es die ich mir vom Africa-Festival wünsche und die es auch braucht um authentisch überleben zu können. Dabei ist es egal ob sie aus Nordafrika kommt, sicherlich gibt es auch noch viele authentische Gruppen im Osten und Süden des Kontinents.
Sia Tolno als neue Tina Turner oder Nina Simone angekündigt habe ich das jetzt nicht so heraus gehört. aber ihre bühnenpräsenz war okay. Auf dem bild oben gibt sie gerade ein interview vor ihrem Auftritt.