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Nemesis… ein Krimi aus Mainfranken 6.Teil

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Auf vielfachen Wunsch werde ich jetzt noch ein paar Teile meines Mainfranken Krimis, der zum größten Teil in Kitzingen und Umgebung spielt, hier einstellen.

Teil 6

Irgendwas brauche ich was zum Anfüttern für die Wildchweine, dachte Gottfried, er ging hinter das Hotel und sah wie ein Jungkoch, jedenfalls hielt er ihn für einen, Speisereste und Küchenabfälle in einem Eimer in einen angrenzenden Schuppen tragen wollte. Wieso tragen plötzlich alle Köche schwarze Jacken und Hosen fragte er sich im Stillen. Egal. Der junge Mann hatte den Eimer abgestellt und zündete sich eine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug. Hallo, Feierabend fragte Gottfried, mal ne Frage könnte ich den Eimer da von dir bekommen, könnte ich gut für meine Hasen gebrauchen. Nein wir dürfen nichts hergeben wie sind sie denn überhaupt hier rein gekommen? Pass auf ich habe hier 10 Euro die bekommst du für den Eimer, kaaaay sagte der Koch, her mit dem Scheinchen. Gottfried nahm den Eimer und ging auf die Straße in Richtung seines Autos. Er stellte den Eimer hinein und führ los über die Brücke nach Winterhausen und weiter nach Goßmannsdorf. Dort fuhr er an den Main und schmiss den leeren Geldbeutel in den Main das Papierzeug hatte er vorher schon aus dem Fenster geworfen. Er fuhr jetzt durch den Ochsengrund bei Kleinochsenfurt Richtung Zeubelrieder Moor, bog an der Kuppe ab am Sommerhäuser Tierpark vorbei zurück über Erlach nach Kaltensondheim und von dort zum Klingenwald, unten stand immer noch der alte Granada, wie konnte er ihn verschwinden lassen überlegte er im vorbei fahren, er wunderte sich über sich selber das er so ruhig und gelassen blieb. Bei der Lichtung angekommen schüttete er die Speisereste in die Grube in der der Tote Unbekannte lag. Jetzt musste die Karre weg. Er rief Kaschti an, einem ihm Bekannten aus dem Kosovo der wahrscheinlich wiederum die Leute kannte die sowas schnell erledigen konnten. Kaschti sagte zu ihm am Telefon: “Machst du eine Spende für die U15 Mannschaft von Franken Kitzingen, die brauchen wieder neue Trikots und alles ist okay.“ Dann fuhr er heim und ging noch mal auf den Spitzboden seines Nachbarn entnahm noch mal zwei Scheine und verschloss die beiden Säcke jeweils mit einem Kabelbinder. Dann ging er noch mal in den Garten von seinem Nachbarn und stemmte mit dem Spaten den er von der Hinkelsteinlichtung mitgenommen hatte die Türe des Gartenhäuschens auf. Im Gartenteich machte er dann den Spaten sauber und stellte ihn in die Ecke der Veranda zu den anderen Gartenutensilien seines verstorbenen Nachbarn dann machte er sich auf den Weg nach Segnitz, er stellte sein Auto auf einen Parkplatz an der Brücke ab, schmiss den Metalleimer in einen Sammelcontainer für Metal. Nahm Stativ und Fototasche aus dem Laderaum und watschelte auf die Brücke, stellte Stativ und Kamera auf und schmiss in einem Moment wo kein Auto auf der Brücke war die letzten Teile des Koffers in den Main. Die Nachtaufnahme die er machte sah klasse aus, Main und Autobahnbrücke mit feinen, typischen Lichtstreifen die bei Langzeitbelichtungen von den fahrenden Autos entstehen, sehr schön. Zu Hause machte er sich eine Flasche des Pinot noir vom Wiesenbrönner Wachhügel Jahrgang 2013 auf und goss den Wein in einen Dekanter das er Sauerstoff bekommt, nach dem ersten Schluck schmeckte er den erdigen mineralischen Gipskeuperboden an den geschützten Hängen am Fuße des Schwanbergs echt Subber dachte er. Etwas angeschickert legte er sich ins Bett hatte einen guten Schlaf stand wie jeden Tag um 4 Uhr in der Frühe auf um wieder seine Touren nach Nordheim und Eibelstadt zu fahren in der Kaiserstraße fuhr vor ihm Gustav in seinem goldenen T4, er hupte kurz und Gustav fuhr rechts ran um ihn die neue Ausgabe der Mainpost durch das Fenster zu reichen, Gottfried sprang aus dem Jumpy machte hinten die Ladeklappe auf und holte ein Päckchen mit Käsekuchen vom Vortag heraus den Gustav so gerne mochte. Einmal in der Woche gönnte sich Gustav den leckeren Käsekuchen, sein hoher Zucker ließ leider nicht mehr zu. Sonst alles im Lot hörte er noch Gustav fragen und schon trennten sich wieder ihre Wege, es war kälter geworden und Nebel stieg aus dem Main. Heute fuhr er seine Tour ganz anders über Mainstockheim und Dettelbach und später weiter über Sommerach nach Nordheim, von weitem sah er schon die hell erleuchtete Vogelsburg und er erinnerte sich daran wie gerne er immer da oben mit seiner Frau den Salatteller mit den gegrillten Putenstreifen gegessen hatte, aber das war nach dem September 2007 alles anders. Naja er musste demnächst einmal zu einem Steinmetz fahren und endlich den seit langen erträumten Grabstein zu bestellen. Er hatte sich einen Stein im Día de los Muertos Style vorgestellt, vllt. reicht ja auch googeln um was in der Richtung zu finden. Nach altmexikanischem Glauben kommen die Toten einmal im Jahr zum Ende der Erntezeit zu Besuch aus dem Jenseits und feiern gemeinsam mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen mit Musik, Tanz und gutem Essen. Er musste sehr oft daran denken wie er einmal mit seiner Frau eine Reise nach Mexiko machten und auf der Insel Cozumel ein bisschen zuviel Margarita erwischten und fast nicht mehr auf ihr Kreuzfahrtschiff zurück fanden. Der kleine Stoffmexikaner steht jetzt noch in der verwaisten Küche. Als er von Eibelstadt zurück kam fuhr er mit seinem Caddy durch eine Waschstraße bei einem Baumarkt tankte voll und fuhr nach Hause. Vor der Türe standen Polizeihauptwachtmeister Franz Hell und Polizeimeister Herbert Gebhardt von der Polizeistation Kitzingen. Der Dicke fing an, sie sind ja doch mit dem HS 330 gefahren, Gottfried antwortete darauf – Logo sie haben mich nur gefragt ob der HS 330 auf mich zugelassen ist und das habe ich verneint. Hell fragte Gottfried dann in einen so auffallend, scheinheiligen Ton den er eigentlich nur von katholischen Pfarrern kannte wenn er eine Hochzeit fotografierte „ sind sie an dem Tag als der schwere Unfall in Nordheim passierte an der Unfallstelle vorbei gefahren, sie waren ja zur selben Zeit unterwegs??“ Gottfried antwortete ja schon aber da war es so nebelig da habe ich nichts gesehen und lachte grad naus. Gerade als Hell die Backen aufblies und nach was sagen wollte sagte er Schmarrn ich bin über Sommerach gekommen wie ich immer fahre. Vielen dank für die Auskunft, sie müssen in den nächsten Tagen aufs Revier zum protokollieren kommen, ihre Handynummer brauchen wir noch. Auf Wiedersehen. Polizeihauptwachtmeister Franz Hell und Polizeimeister Herbert Gebhardt der Polizeistation Kitzingen zogen wieder ab. Er hatte so das blöde Gefühl das die beiden mit dieser Aussage nicht zufrieden gaben, beruhigt war er aber was das Bewegungsprofil seines Handys anging. Er hatte die Angewohnheit sein Smartphone nur einmal am Tag einzuschalten um zu schauen ob er eine WhatsApp bekommen hatte. Von da her gab es kein Bewegungsprofil. Irgendwie hasste er es immer erreichbar zu sein und außerdem ist er in einer Zeit groß geworden wo es noch richtige Telefonzellen und Telefone mit Wählscheiben gab. Sein Smartphone verwendete er eigentlich nur zum telefonieren, für Whats App und ab und zu zum Fotografieren. Am nächsten Tag traf er Gustav an der Bäckerei und er erzählte, dass die Bullen ihn gefragt hätten, ob er wisse wie Gottfried nach Nordheim fährt. Sie hatten beide wohl schon öfter zusammen in der Kaiserstraße beim samstäglichen Morgentalk gesehen. Gottfried sagte zu Gustav mehr wollten sie nicht wissen? Ne mehr ned antwortete Gustav im weichen Meefränggischen Akzent. Gottfried war beruhigt und dachte das er heute Mittag einmal nach dem alten Granada schauen sollte und vielleicht macht er mal von der Römermühle aus einen unauffälligen Spaziergang zu der Hinkelsteinlichtung im Klingenwald. Ihm ging der Tod des Unbekannten doch ziemlich nahe aber es war Notwehr und noch was beunruhigte ihn Zinaida Vidanava Er war heute ein bisschen später dran und hätte bei der Einfahrt nach Nordheim beinahe die beiden Zeitungsausträger angefahren, warum aber auch müssen die immer in dunklen Klamotten ihre Zeitungen austragen dachte er. Die Chefin des Gasthofes mit Brötchenverkauf stand auch schon breitbeinig in der Tür und deutete auf die Uhr, dabei war in dem kleinen Weindorf noch niemand unterwegs. Aber die Tante ist von Haus aus immer schlecht gelaunt, ihr Mann kann einem echt Leid tun dachte sich Gottfried. Eine Aushilfsverkäuferin, die immer kam wenn die Chefin in Wien war und sich von ihrem Loverboy verwöhnen zu lassen erzählte ihm diesen Umstand einmal und er hörte ein wenig Neid in ihren Worten mitschwingen. Nach dem Ausliefern und der Rückgabe des Leerguts fuhr er mit dem Caddy hinaus zum Klingenwald, der Granada war verschwunden und oben angekommen parkte er seinen Bock ein Stück vor der Hinkelsteinlichtung, eigentlich wollte er ja von der anderen Seite über die Römermühle anfahren doch dann hätte er nicht sehen können ob der Granada noch da stand. Er nahm seine Kamera aus der alten Fototasche die immer mehr zerfledderte, pflanzte das 24 – 70 mm Objektiv auf die Arretierung seiner Kamera und machte von dem sonnendurchfluteten Eichenwald ein paar schöne Aufnahmen für die er vielleicht in einem Mainfranken Kalender Verwendung finden konnte. Er latschte in den Wald und ging von hinten in Richtung Hinkelsteinlichtung. Er schaute durch den Sucher seiner Kamera und sah dass sich auf der Lichtung etwas bewegte. Als er näher kam sah er sehr bunt gekleidete Menschen, es war eine Gruppe Mountainbiker, einer von Ihnen hatte wohl einen Platten und so wie es aussah wechselten sie gerade den Schlauch. Er ging nicht hin zu Ihnen, hörte aber einen von ihnen sagen – man da stickt es aber gewaltig!! Seid ihr nicht bald fertig. Gottfried, der früher in seiner aktiven Zeit das erste Mountainbike Unterfrankens gefahren ist, ein weinrotes Cannondale Handmade damals noch in Bethel Connecticut gebaut, mit der alten Deore XT Bremse und einem Aluminium Rahmen so um 1984, dachte an eine Tour die er hier durch die Klinge vor vielen Jahren geradelt ist, damals noch amerikanisches Sperrgebiet, weil im unteren Teil des Klingenwaldes vier Cruisemissile stationiert waren, die Bunker stehen heute noch dort die Lenkflugkörper waren mit Atomsprengköpfen versehen und das gesamte Gebiet sehr gut bewacht. Es waren Marschflugkörper sie unterscheiden sich von einer ballistischen Rakete durch den permanenten Antrieb während des gesamten Fluges sowie durch den aerodynamischen Flug, häufig unterstützen kleine Tragflächen die Flugkörper. Jedenfalls machte er damals durch den Klingenwald eine Mountainbike Tour wie die Jungs eben auf der Lichtung, nur war er damals ein wenig körperlich angeschlagen, er weiß noch genau wie es war, es lag dünner Schnee, gerade soviel das der Boden hart war und man schön biken konnte. Er fuhr eine leichte Abfahrt hinab und hatte gut Speed drauf als er einem heruntergefallenen Ast ausweichen wollte und stürzte. Er lag mitten auf der kleinen Versorgungsstraße zwischen Larson Barracks und der Militärhundeschule, er wollte aufstehen doch das ging nicht, sein Rücken schmerzte höllisch später stellte sich heraus das er einen Bandscheibenvorfall hatte, Handys gab es damals noch nicht und mit den Füssen hing er noch mit den Pedalriemen festgezurrt an den Pedalen fest. Plötzlich kam eine Militärpolizeistreife mit einem Jeep – Hey man whats going on. Er muss wohl ein so schmerz verzehrtes Gesicht gemacht haben, er merkte das sie ihm helfen wollten, Einer kam zu ihm rüber und sagte – Hey man, do you have any pain? Gottfried nickte, dann fragte er weiter – where do you live? Kitzingen Vogelspinnweg 2. er gab ihm einen Stift und einen Zettel just write. Der Sergeant stampfte in die Militärhundestation, Gottfried hörte die Hunde, die alle an langen Ketten festgemacht waren, bellen. Nach wenigen Minuten kam der Sergeant wieder zurück, es war ein baumlanger Kerl und auf dem Namensschild über seiner linken Brusttasche stand der Name Robinson er sagte we bring you home. Gottfried der immer noch auf den Boden lag war damals sehr erleichtert dass die Amis ihn und sein Bike nach Hause brachten. Es führt hier zu weit wie das damals alles von statten ging es dauerte jedenfalls eine Weile und war auch mit einigen Papierkram verbunden. Später beim Arzt wurde festgestellt das es sich um einen Bandscheibenvorfall handelte, diese tragische Fehldiagnose wurde erst 10 Jahre später entdeckt und durch eine Operation in Fürth wieder gerichtet…….

Nemesis ist der Arbeitstitel des Romans

Nemesis erster Teil… ein Krimi aus Mainfranken
Nemesis … ein Krimi aus Mainfranken 2.Teil
Nemesis… ein Krimi aus Mainfranken 3.Teil
Nemesis… ein Krimi aus Mainfranken 4.Teil
Nemesis… ein Krimi aus Mainfranken 5.Teil

Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist rein zufällig. Namen und Handlung sind frei erfunden.

Im Buch dann auch mit Absätzen :-)


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